Man kann die Oberflächenbehandlung von Metallen in drei verschiedene Teilbereiche unterscheiden:
- Finishen
- Beschichten
- Stoffeigenschaften ändern
Je nach Produkt und Metallsorte kommen bei jedem Erzeugnis eine oder mehrere Anwendungen zum Einsatz.
Finishen
Das Finishen bezeichnet die Behandlung einer Oberfläche, bevor das Metallprodukt einen weiteren Bearbeitungsschritt durchläuft oder fertig bearbeitet ist. Das Finishen ist die letzte Stufe, die direkt in den Werkstoff einwirkt und Material davon abträgt. Für das Finishen stehen folgende Anwendungen zur Auswahl:
- Zerspanen
- Schleifen
- Polieren und Läppen
- Strahlen und Reinigen
Zerspanen
Viele Metallprodukte sind bereits nach der Zerspanung auf einer Drehmaschine oder Fräsmaschine fertig bearbeitet. Jeder weitere Eingriff würde ihre Eigenschaften wieder verschlechtern. Dies ist bei vielen technischen Bauteilen der Fall.
Schleifen
Reicht die Präzision einer Zerspanung nicht aus, kann durch Schleifmaschinen weiter so lange Material abgetragen werden, bis das gewünschte Maß erreicht ist.
Polieren und Läppen
Mit dem Polieren und Läppen wird das Metallprodukt nicht nur auf Hochglanz gebracht. Es ist auch die präziseste Art der Formgebung. Mit diesem Arbeitsschritt werden die letzten Tausendstel Millimeter Maßgenauigkeit erreicht.
Außerdem ist das Polieren ein wichtiger Schritt vor dem Verchromen. Hierzu werden besonders gerne Gleitschleifanlagen eingesetzt. Sie ermöglichen das effiziente Polieren von Kleinteilen ohne manuelle Arbeit.
Strahlen und Reinigen
Das Strahlen ist das großflächige Abtragen von Oberflächen. Wird ein abrasives Mittel eingesetzt, ist damit immer auch ein Materialverlust verbunden. Bei vielen Arten der Beschädigung einer Oberfläche ist dies ohne Alternative: Von Korrosion vernarbte Oberflächen lassen sich kaum auf einem anderen Weg wieder für eine neue Beschichtung bereit machen.
Je nach Art des Grundmaterials wird dazu ein anderes Strahlmittel verwendet.
- Dickblech oder dickwandige Gussteile können in der Regel problemlos mit Sand, Quarz oder Korund gestrahlt werden.
- Für Dünnblech, beispielsweise Karosserien von Fahrzeugen, wird meist Backpulver verwendet.
Neben den Strahlanlagen, welche Abrasionsmittel verwenden, gibt es auch abrasionsfreie Strahlverfahren: Das Hochdruck-Wasser-Strahlen arbeitet nur mit einem sehr scharfen Wasserstrahl. Dieser reicht aus, um ein Auto binnen weniger Minuten komplett zu entlacken. Allerdings ist dazu eine sehr aufwändige Technik notwendig.
Die am schnellsten wachsende Art von Strahlanlagen und Reinigungsanlagen sind die Trockeneis-Strahler. Diese arbeiten mit Pellets aus gefrorenem Kohlendioxid und erzielen eine maximale Reinigungswirkung ohne Beschädigung der Oberfläche. Weitere Arten der Reinigungsanlagen sind konventionelle Spülanlagen, welche mit auf Seifen- oder Alkohol basierenden Reinigungsmittel arbeiten. Sie werden auch zum Entfetten und Entlacken eingesetzt.
Perfektes Finish durch Galvanikanlagen
Galvanisieren in der Industrie
Das Verchromen ist die Königsdisziplin der Oberflächenbehandlung von Metallen. Die Galvanikanlagen sind zwar technisch recht einfach, die Produkte müssen jedoch einen langen und komplizierten Prozess der Vorbereitung durchlaufen. Ein verchromtes Metallprodukt ist gut gegen Korrosion geschützt und erhält eine schöne, hochglänzende Oberfläche.
Wenn es nur um einen nachhaltigen Rostschutz geht, ist die Verzinkerei die am Weitesten verbreitete Galvanikanlage für Metallprodukte. Sie umhüllen die Oberflächen mit einer harten, dichten Schicht aus rostfreiem Zink. Allerdings sind verzinkte Oberflächen nicht sehr schön, darum muss sich meistens eine weitere Beschichtung anschließen.
Beschichten
Lackieren, Pulvern und Bekleben für die Beste Optik
Um ein Metallprodukt auch ansehnlich zu machen, wird als letzter Schritt der Oberflächenbehandlung die Beschichtungsverfahren eingesetzt. Hierzu werden Lackieranlagen, Pulverbeschichtungen oder Klebestationen verwendet. Die heute verfügbaren Technologien ermöglichen mit jeder Art der Beschichtung eine hohe Produktivität bei gleichbleibender, hoher Qualität.
Stoffeigenschaften ändern
Metalle durch Oberflächenbehandlung widerstandsfähig machen
Um ein technisch hoch belastbares aber schwer zugängliches Produkt widerstandsfähig zu machen, werden Härteverfahren eingesetzt. Eine verbreitete Anwendung ist hierzu das Härten von Getriebe-Zahnrädern. Hierbei wird das fertig zerspante und auf Maß geschliffene Zahnrad zunächst auf Rotglut erhitzt und anschließend schnell in einem Ölbad abgekühlt. Dabei härtet die Oberfläche des Produkts aus, während der innere Bereich des Zahnrads weich und elastisch bleibt. So erhält man abriebfeste Oberflächen, während die Zähne selbst elastisch auf hohe Druckspannungen reagieren können.