Beim Bohren von Metallen kommen verschiedene Arten spezialisierter sowie multifunktionale Werkzeugmaschinen zum Einsatz. Das Fertigungsverfahren kann aber auch auf Fräsmaschinen und Drehmaschinen ausgeführt werden.
Eine Besonderheit beim Bohren axialer Löcher an Drehteilen auf einer Drehmaschine ist, dass sich das Werkstück dreht und das Werkzeug still steht. Normalerweise ist das beim Bohren umgekehrt.
Hand- und Magnetbohrmaschinen
Für den Einsatz bei Montage- und Reparaturarbeiten eigenen sich zunächst Handbohrmaschinen, insbesondere netzunabhängige Geräte mit Akkubetrieb. Bei Arbeiten an magnetisierbaren Stählen werden zunehmend aber auch Magnetbohrmaschinen eingesetzt. Diese Form der Ständerbohrmaschine hält durch Magnetkraft am Werkstück. Dadurch lassen sich Vorteile wie die Präzision bei der Ausrichtung und Führung des Bohrwerkzeugs auch mobil nutzen.
Bekannte Hersteller von Hand- und Magnetbohrmaschinen sind AEG, BDS, FEIN, MAB und MAGTRON.
Mehrspindelbohrmaschinen
Die Mehrspindelbohrmaschine verkürzt die Bearbeitungszeiten in der Serienfertigung, indem sie mittels Lochmustern mehrere Bohrungen an einem Werkstück gleichzeitig anfertigen kann.
Zu den Herstellern von Mehrspindelbohrmaschinen zählen ERLMANN und KALTENBACH. Ein Spezialist für Mehrspindelköpfe ist die Heinrich Metz GmbH aus Aschaffenburg.
Besonders große oder schwere Metallteile, welche für Ständerbohramschinen zu schwer sind, lassen sich vorteilhaft auf einer Radialbohrmaschine bearbeiten. Der Bohrkopf der Radialbohrmaschinen ist, im Gegensatz zur Ständerbohrmaschine, nicht nur in der Höhe, sondern auch radial verstellbar ist.
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Revolverbohrmaschinen
Revolverbohrmaschinen erlauben dank CNC Steuerung einen automatischen Werkzeugwechsel und markieren den Übergang zu CNC Bohrmaschinen bzw. zum Bohrautomaten sowie dem Bearbeitungszentrum.
Säulen- und Ständerbohrmaschinen
KNUTH Säulenbohrmaschine im Einsatz
Klassiker der zum Bohren eingesetzten Werkzeugmaschinen sind Säulen- und Ständerbohrmaschinen. Sie sind die Alleskönner für den Einsatz bei Kleinserien oder im Handwerk. Säulen- und Ständerbohrmaschinen sind vor allem in Werkstätten zu finden und lassen sich auch für das Gewindeschneiden nutzen.
Der Bohrmaschinenkopf mit Motor, Getriebe und Bohrspindel ist durch eine einzelne Stütze (entweder eine zylindrische Säule oder einen Ständer mit prismatischem Querschnitt) mit einem Standfuß verbunden. Dadurch ergibt sich ein C-förmiges Gestell, das je nach Größe, als Tischbohrmaschine oder freistehend genutzt wird.
An der Stütze kann ein Arbeitstisch in der Höhe verstellbar und bei Säulenbohrmaschinen auch seitlich verschwenkbar genutzt werden.
Hergestellt werden sie beispielsweise von ALZMETALL, EPPLE und GILLARDON.
Bohrungen, deren Tiefe den Durchmesser um mehr als das zehnfache übersteigen, werden auf Tiefbohrmaschinen angefertigt. Problematisch ist dabei insbesondere die Spanabfuhr und die Kühlung des Werkzeugs. Aus diesem Grund kommen bei Tieflochbohrmaschinen spezielle Bohrwerkzeuge zum Einsatz, die zum Beispiel das Kühlmittel direkt an die Schneiden fördern.
Empfehlenswerte Anbieter von hochwertigen Tieflochbohrmaschinen sind DEGEN, IXION, SIG und WOHLENBERG.