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Pressemeldung | 13.03.2025

Zwischen steigenden Kosten und sinkender Nachfrage – Ursachen für die Krise der Zulieferer 

Die Krise in der Automobilbranche trifft nicht nur Hersteller, sondern besonders die Zulieferer. Selbst etablierte Betriebe geraten in Schwierigkeiten, wenn Aufträge zurückgehen, Material und Energie teurer werden und große Kunden ihre Lieferketten umstellen. Ein tschechischer Kunststoffzulieferer musste seine Produktion einstellen – nun werden rund 150 hochwertige Maschinen aus der Insolvenz versteigert.

Die europäische Automobilindustrie befindet sich im Umbruch. Hersteller stehen unter wachsendem Kostendruck, kämpfen mit schwankenden Absatzmärkten und müssen sich zwischen Elektromobilität, neuen Umweltauflagen und veränderten Kundenbedürfnissen behaupten. Besonders hart trifft es jedoch die Zulieferer: Kaum eine Woche vergeht ohne Meldungen über schlechte Umsatzzahlen, Stellenabbau, Werksschließungen oder Insolvenzen.

Warum trifft es auch vielseitige Zulieferer?

Doch es sind längst nicht nur Betriebe betroffen, die klassische Verbrennerkomponenten liefern – auch spezialisierte Unternehmen mit einem breiten Produktportfolio oder antriebsunabhängigen Bauteilen  geraten in Schwierigkeiten. Die Krise lässt sich auf mehrere Ursachen zurückführen:

  • Sinkender Umsatz
    In der Automobilindustrie geben die OEMs den Ton an: Die Automobilhersteller geben ihre Preiserhöhungen häufig an die Zulieferer weiter. Drosseln sie ihre Produktion – sei es aufgrund schwankender Nachfrage, gestiegener Kosten oder veränderter Marktbedingungen – hat dies ebenfalls direkte Auswirkungen auf die Zulieferer. Bestehende Aufträge werden reduziert, geplante Abrufe verschoben oder ganz gestrichen. Gleichzeitig verlagern einige Hersteller ihre Lieferketten, setzen verstärkt auf Eigenproduktion oder wechseln zu günstigeren Lieferanten.

  • Hohe Energiepreise
    Die Kunststoff-, Glas- und Metallverarbeitung gehören zu den energieintensivsten Industrien. Stark gestiegene Strom- und Gaskosten haben die Produktionskosten erheblich in die Höhe getrieben. Viele Unternehmen kämpften nach dem sprunghaften Anstieg der Energiepreise infolge des Ukraine-Krieges mit massiven Mehrbelastungen – eine finanzielle Bürde, die noch heute nachwirkt.

  • Marktdruck auf kleine und mittlere Unternehmen
    Die Automobilindustrie ist stark von kleinen und mittelständischen Zulieferern geprägt. Während große Konzerne über Reserven und Verhandlungsmacht verfügen, sind kleinere Zulieferer besonders gefährdet. Denn je kleiner ein Unternehmen ist, desto schwieriger ist es, plötzliche Auftragseinbrüche oder Kostensteigerungen abzufedern.

  • Lange Umstellungszeiten für neue Märkte
    Zwar könnten viele Zulieferer prinzipiell auch für andere Industrien als den Automobilbau produzieren, doch ein schneller Wechsel ist kaum möglich. Zertifizierungen, Maschinenanpassungen und neue Kundenbeziehungen brauchen Zeit.

Wenn Unternehmen aufgeben, bleiben hochwertige Maschinen

Die aktuellen Marktveränderungen haben bereits einige Automobilzulieferer in die Insolvenz getrieben. Wenn ein Produktionsstandort schließen muss, bedeutet das nicht nur den Verlust von Arbeitsplätzen und Know-how, sondern auch, dass hochwertige Anlagen auf den Gebrauchtmaschinenmarkt kommen.

Ein aktuelles Beispiel ist die bevorstehende Industrieauktion aus der Insolvenz eines Automobilzulieferers in Linhartice (Tschechische Republik). Das Unternehmen war auf die Fertigung transparenter Kunststoffteile spezialisiert, die vor allem in Autoscheinwerfern, aber auch in Verpackungen, in der Sanitärausstattung, der Medizin- und der Elektrotechnik zum Einsatz kamen. Bis zum 26.03. stehen rund 150 hochwertige Maschinen zum Verkauf – darunter moderne Spritzgießmaschinen, CNC-Tieflochbohrmaschinen, 5-Achs-Bearbeitungszentren sowie eine Vielzahl an Fräs- und Bohrmaschinen. Interessierte können die Maschinen vor Ort nach Vereinbarung besichtigen.

Die anhaltende Krise in der Branche: In der Halle eines insolventen Automobilzulieferers steht die Produktion still.

Die Insolvenz eines tschechischen Automobilzulieferers führten dazu, dass hochwertige Kunststoffbearbeitungsmaschinen nun auf dem Gebrauchtmarkt angeboten werden. Im Bild: Spritzgießmaschine ENGEL Duo 2460/600WP.

Für den Formenbau sind Kunststoffhersteller auf präzise Metallbearbeitungsmaschinen angewiesen – deshalb finden sich in der Auktion auch hochwertige CNC-Fräs- und Bohrmaschinen. Im Bild: CNC-Tieflochbohrmaschine AUERBACH AX3 TLF.

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